Welche Börsen gibt es und was kann ich handeln?

Wenn ich von „Börse“ spreche, woran denken Sie als Erstes? Haben Sie heiß laufende Server vor Augen, hektisch herumlaufende und schreiende Händler oder sehen Sie die Wall Street vor sich? Auch wenn wir uns in meinem Trendfolge-Universum Großteils auf Aktien und Hebelprodukte fokussieren, lässt sich einiges mehr an einer Börse handeln. Das kann sogar Strom sein oder Schweinehälften.

In welchen Städten die großen Börsen der Welt sitzen und was sich so an Börsen handeln lässt, schauen wir uns in dieser Artikel genauer an.

Die Börsen dieser Welt

Börsen haben durch die Einführung von Computern etwas an Flair verloren. Die hektischen Händler und ihr Geschrei auf dem Parkett kennen Sie vermutlich nur noch aus Filmen. Längst handeln die Anleger vollautomatisch über Plattformen wie XETRA.

Wer als Aktionär an Frankfurt denkt, ergänzt oft automatisch den Begriff Finanzplatz. Die Stadt am Main ist schließlich Sitz der größten deutschen Börse. Auch weltweit spielt die Deutsche Börse in den vordersten Rängen. Sie steht auf Platz 10 der größten Börsen der Welt.

Nach ihrem Marktanteil folgt in Deutschland die Börse in Stuttgart auf dem zweiten Platz. Die Bronzemedaille der deutschen Börsen geht an die Börse in Hamburg & Hannover.

Kleinere deutsche Börsenplätze sind Berlin, München und Düsseldorf.

Wallstreet & Co: auf der ganzen Welt werden Aktien gehandelt

Nun möchte ich etwas über den nationalen Tellerrand hinausschauen. Weltweit betrachtet ist die New York Stock Exchange die größte Börse der Welt. Sie wird mit NYSE abgekürzt und liegt an der berühmten Wall Street. Jeden Tag werden dort mehrere Milliarden von Aktien gehandelt. Wussten Sie, dass Händler der NYSE ihren Stuhl selbst mitbringen müssen?

Na ja, ganz so ist es nicht, aber ähnlich. Um an der NYSE handeln zu dürften, braucht es einen „Seat“. Da die Anzahl auf 1366 Sitze beschränkt ist, sind diese ausgesprochen begehrt. Händler müssen ein paar Millionen US-Dollar für den Seat bezahlen.

An der US-Technologiebörse Nasdaq, der London Stock Exchange sowie den Börsen in Tokyo, Shanghai, Shenzhen und Hong Kong werden hohe Volumen an Aktien und anderen Wertpapieren gehandelt.

Strom, Baumwolle und Rinder: erstaunlich, was sich alles handeln lässt

Auch wenn uns Aktien und Hebelprodukte in Proffes Trendfolge-Universum ganz besonders interessieren, gibt es doch noch mehr, was an Börsen gehandelt wird.

In Leipzig hat die voll elektronische European Energy Exchange AG, kurz EEX, ihren Sitz. Wie der Name andeutet, handelt es sich um eine Energiebörse. Nicht irgendeine, sondern der europäische Marktführer für den Handel mit Strom. Falls Sie schon leuchtende Augen bekommen haben, muss ich Sie übrigens enttäuschen. Als Privatperson können Sie sich dort keinen günstigen Strom sichern. Lediglich Energieversorger, Stadtwerke, Banken, Broker sowie Unternehmen der Industrie können direkt an der EEX handeln.

Strom ist unsichtbar und daher ein eher abstraktes Produkt. An Warenbörsen werden aber auch Rohstoffe wie Aluminium oder Gold gehandelt. Auch Zucker, Baumwolle, Mais, Tee oder Kaffee wird gekauft oder verkauft.

Die Veganer unter Ihnen sollten den nächsten Satz vielleicht überspringen. Tatsächlich werden auch Schweine und Rinder an Börsen gehandelt. An Warenterminbörsen für den Agrarsektor können solche Käufe und Verkäufe erfolgen.