Was im Leben wichtig ist

Was im Leben wichtig ist

In den letzten beiden Blogbeiträgen ging es um den Nachwuchs, also genauer gesagt um die mit der Elternschaft und der Ausbildung von Kindern verbundenen Kosten. Und natürlich habe ich Ihnen – wie immer hier im Blog – auch wieder einige gute Ratschläge mit auf den Weg gegeben und Ihnen erklärt, warum ein Aktiendepot auch für Eltern das Mittel der Wahl in Sachen Vorsorge sein sollte.    

Mich würde es natürlich freuen, wenn Sie meine Ratschläge (natürlich auch die, die ich in meinen Börsendiensten gebe) beherzigen und sich mit meiner Unterstützung an die Börse wagen. Fast noch mehr würde es mich aber freuen, wenn Sie Ihr Wissen über Aktien und Geldanlage auch an Ihre Kinder weitergeben. Denn in Sachen finanzieller Bildung sind wir in Deutschland leider nicht sonderlich gut aufgestellt. Aktien zu besitzen ist hierzulande leider immer noch eher die Ausnahme – nur jede sechste Person in Deutschland ist am Aktienmarkt investiert – und auch in den Schulen werden wir auf diesen so wichtigen Aspekt unseres Lebens nicht wirklich vorbereitet.   

Wie die Finanzbildung in anderen Ländern aussieht, warum Finanzen eigentlich ein Pflichtfach an der Schule sein sollte und was Eltern zur finanziellen Bildung ihrer Kinder beitragen können, erfahren Sie im heutigen Beitrag. 

Das kleine goldene Buch

In den USA gibt es bereits seit den 1940er-Jahren eine Bilderbuchreihe namens „Little Golden Books“. Sie haben dort einen ähnlichen Beliebtheitsgrad wie bei uns die Pixi-Hefte – seit Generationen kennt jedes Kleinkind die liebevoll illustrierten Geschichten und Figuren aus diesen kleinen goldenen Büchern. 

Man könnte fast sagen, dass diese Buchreihe zum amerikanischen Kulturgut gehört. Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass bereits im Jahr 1955 unter dem Titel „5 pennies to spend“ ein Band zum Thema Finanzen erschienen ist. Darin geht es um den Wirtschaftskreislauf, Opportunitätskosten und den wohlüberlegten Einsatz des zur Verfügung stehenden Budgets. 

„5 pennies to spend“ – ein US-Kinderbuchklassiker zum Thema Finanzen. (Foto: privat)

Die „Golden Books“ sind tatsächlich nicht nur hübsch gestaltet, sie haben immer auch den Anspruch, den Kleinen zu vermitteln, worauf es im Leben wirklich ankommt. Und natürlich zählen dazu auch grundlegende Kenntnisse des Finanzmarktes. Es liegt sicher nicht nur an diesen Bilderbüchern, dass die USA zu den Ländern mit der höchsten Aktionärsquote zählen. Aber einen gewissen Anteil daran – oder zumindest an der Einstellung der Amerikaner zum Thema Geld – haben sie vermutlich doch. 

Sehr verwunderlich finde ich es allerdings, dass diese grundlegenden Fertigkeiten hier bei uns scheinbar keine allzu große Rolle spielen. Oder was haben Sie in der Schule über die Welt der Börse gelernt? Ich vermute, nicht allzu viel. Junge (und auch ältere) Menschen interessieren sich zwar auch hierzulande sehr für Wirtschaft und Finanzen. Gleichzeitig sind sie aber auch oft frustriert, weil sie darüber im deutschen Bildungssystem nicht allzu viel erfahren.  

Geldanlage als Pflichtfach in der Schule?

Keine schlechte Idee: Geldanlage als Pflichtfach in Schulen (Foto: unsplash)

Damit die schlechte Finanzbildung nicht so auffällt, hat Deutschland zuletzt auf den Teil der PISA-Studie verzichtet, in dem es um Wirtschaft geht. Am zusätzlichen Test zur finanziellen Allgemeinbildung haben sich die deutschen Schulen auch nicht beteiligt. Wahrscheinlich war die Angst groß, zum Schlusslicht der OECD zu werden. 

Bei unseren Nachbarn in Schweden und Österreich sieht das zum Glück etwas anders aus: In Schweden gibt es je nach Altersklasse verschiedene Programme für die Finanzbildung. Schon für den Kindergarten und die Vorschule werden passende Angebote gemacht. Da lernen schon kleine Kinder mit einer App auf spielerische Weise den Umgang mit Geld. Und für Jugendlich und junge Erwachsene bietet ein Seminar das nötige Wissen, um sein Geld nachhaltig zu investieren. 

Finanzkompetenz lässt sich erlernen

Unser Nachbarland Österreich hat sogar eine nationale Finanzbildungsstrategie entwickelt und mit seinem neuen Finanzportal Großes vor. Dort können die Menschen seit gut zwei Jahren einen „Finanz-Führerschein“ erwerben. Ein eigenes Schulfach „Finanzen“ ist zwar auch in Österreich nicht geplant, aber immerhin soll die Finanzbildung dort fächerübergreifend in den Lehrplänen verankert werden. Schon im Grundschulalter erlernen die Kids dann ganz praktische Themen wie Geldanlage und den Umgang mit Krediten. 

Bei unseren Nachbarn in Österreich tut sich was in Sachen Finanzbildung (Foto: unsplash)

Auch in Großbritannien ist mittlerweile ein gewisses Maß an finanzieller Bildung fester Bestandteil des Schulunterrichts – zumindest für Schüler ab 11 Jahren. Dort hat sich vor allem der Finanzexperte Martin Lewis für die Aufnahme des Themas in den Lehrplan eingesetzt und sogar ein kostenloses Lehrbuch zu diesem Thema verfasst. Und nun fordert er, dass das so wichtige Thema auch in die Lehrpläne der Grundschulen aufgenommen wird.

So geht Geld

Was glauben Sie: Wird es hier bei uns auch irgendwann gelingen, dass die Kultusministerien dem Thema mehr Bedeutung zumessen? Spannende Initiativen einzelner Einrichtungen gibt es durchaus auch in Deutschland. Bei der „So geht Geld“-Schultour zum Beispiel besuchen Finanzprofis bundesweit Schulen, um in einer Doppelstunde – vor Ort im Klassenzimmer oder digital – den Schülern ab Klasse 5 praxisnah relevantes Finanzwissen zu vermitteln und Fragen rund um das Thema Geld zu beantworten. Die Schultour startete im Dezember 2021 und gerade läuft die zweite Runde dieser Unterrichtsbesuche.

Passend zu den Themen können sich die Kids im Rahmen des Projektes „So geht Geld“ mit sogenannten „eduStories“ zudem ganz eigenständig Finanzwissen aneignen. Mit digitalen Lernmodulen lösen sie dabei Aufgaben spielerisch mit Hilfe von multimedialen Inhalten – das Ganze ist dann aufbereitet wie eine Story bei Instagram oder TikTok an, um der Jugend den Zugang zu erleichtern.

Finanzthemen können Spaß machen – zeigen Sie es Ihren Kindern! (Foto: unsplash)

Gute Vorbilder

Ich finde es immens wichtig, dass junge Menschen schon früh mit Geld- und Finanzfragen in Berührung kommen. Mit Weisheiten wie „Über Geld spricht man nicht“ wird das Thema Geldanlage unnötig zum Tabu. 

Wenn Sie selbst Kinder haben, sollten Sie deshalb auch besonders darauf achten, was sie Ihrem Nachwuchs in Sachen Finanzen vorleben. Denn es ist nicht nur Aufgabe der Schulen, sondern auch die der Eltern, bei den Kleinen möglichst früh das Interesse am Börsengeschehen zu wecken. Und das gelingt zumeist schon allein dadurch, dass Sie als gutes Vorbild vorangehen und selbst am Aktienmarkt aktiv sind. 

Dieser Effekt, dass das finanzielle Verhalten der Eltern bestimmte Verhaltensweisen beim Nachwuchs auslöst, ist soziologisch bereits gut erforscht. Nachweislich hat demzufolge die Art und Weise, wie bei Ihnen zuhause über Geld gesprochen wird, einen Effekt auf die Einstellung, die Ihre Kinder zum Thema Finanzen entwickeln werden. Wenn Sie den lieben Kleinen also früh vermitteln, dass Aktien keineswegs nur etwas für Zocker sind, dann stehen die Chancen ganz gut, dass Ihre Kinder irgendwann ihr Taschengeld sparen werden, um sich davon die ersten Wertpapiere ins Depot zu legen. Das ist doch schon mal ein guter Anfang, oder? Und alles andere, was Ihre Kids (und Sie selbst) zu diesem Thema wissen sollten, ist in meinen Börsendiensten nachzulesen. 

Trendfolgeexperte Michael Proffe
Seit über 30 Jahren hat sich Michael Proffe überaus erfolgreich der Trendfolge verschrieben. Manche bezeichnen ihn sogar als „Mr. Trendfolge“. Bundesweit bekannt – und darüber hinaus – wurde er, weil er es mit drei seiner Börsendienste geschafft habe, in einigen Jahren mit einem Startkapital von 30.000  die unglaubliche Summe von einer Million zu erwirtschaften – dank seiner Trendfolgestrategie.

Michael Proffe ist bekannt aus

Post von Proffe

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