Süßes oder Saures

Süßes oder Saures

Amazon, Colgate-Palmolive, Apple, McDonalds, Meta, Home Depot – das alles sind starke Trendfolger. Und noch etwas anderes eint diese Unternehmen: Sie alle wurden in den USA beziehungsweise von Amerikanern gegründet.

Warum spielt das eine Rolle? Weil wir uns mit dem heutigen Block über den „großen Teich“ begeben wollen und unseren Blick auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten richten. Es geht dabei nicht nur um einen bedeutenden Brauchtumstag, den die US-Bürger in der letzten Woche feierten, sondern auch um Traditionen im Allgemeinen und um Unterschiede zwischen uns Deutschen und den Amerikanern.

Ein spannender Vergleich, bei dem wir natürlich auch unter die Lupe nehmen werden, welche Traditionen mit Aktien und Geld verbunden sind.

Happy Halloween

Das Halloweenfest am 31. Oktober wird längst nicht mehr nur in den USA gefeiert. Auch hierzulande werden seit einigen Jahren immer häufiger ausgehöhlte Kürbisse als Halloween-Deko vor den Haustüren platziert. Und mittlerweile ziehen auch in vielen deutschen Städten am Abend vor Allerheiligen nach Einbruch der Dunkelheit die Kinder von Tür zu Tür und bitten mit dem Spruch „Süßes oder Saures“ um Leckereien.

Ausgehöhlte Kürbisse – einer der typischen Bräuche zu Halloween (Foto: unsplash)

Ursprünglich stammt die Halloween-Tradition sogar aus Europa, genauer gesagt aus Irland. Von dort brachten sie irische Einwanderer im 19. Jahrhundert mit in die USA und bauten die Bräuche zu dem aus, was wir heute (vor allem aus zahlreichen US-Filmen) als typische Halloween-Traditionen kennen.

Wer schon einmal zu Halloween in den USA war, der weiß, dass die Amerikaner dieses Volksfest wirklich ernst nehmen. Wer an diesem Tag kein Kostüm trägt, ist in der Minderheit. Das kennen wir hier bei uns eigentlich nur von den Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf oder Mainz am Rosenmontag.   

„Trick or treat“ – „Süßes oder Saures“ heißt es inzwischen auch bei uns am 31. Oktober. (Foto: unsplash)

Apropos Karneval: Seit den 1990er-Jahren verbreiten sich die beliebten Halloween-Bräuche auch hier bei uns. Das hat unter anderem mit dem Ausfall der Karnevals- bzw. Faschingssession während des Golfkriegs im Jahr 1991 zu tun. In dem Jahr wurde Halloween gewissermaßen als Karnevalsersatz gefeiert. Inzwischen ist der 31. Oktober aber auch bei uns fest im Brauchtumskalender verankert und das Datum wird nun auch hierzulande vielerorts als Synonym für Halloween verstanden.

Halloween und Karneval – zwei Traditionen mit vielen Ähnlichkeiten. (Foto: unsplash)

Ein weiterer Tag mit Tradition

Doch es gibt noch einen weiteren traditionsreichen Tag, der auf dieses Datum fällt. Ich meine damit nicht den Reformationstag der evangelischen Kirche, der in einigen Bundesländern sogar ein Feiertag ist. Der „Brauchtumstag“, von dem ich spreche, wurde erstmals am 31. Oktober des Jahres 1925 begangen. Die Rede ist vom Weltspartag, der auf den 1. Internationalen Sparkassenkongress zurückgeht und ursprünglich der Förderung des Spargedankens gewidmet war.  

Der erste Weltspartag wurde am 31. Oktober 1925 begangen. (Foto: unsplash)

Auf den ersten Blick vielleicht ein guter Ansatz: Denn zu Beginn stand beim Weltspartag vor allem der pädagogische Aspekt im Vordergrund. Vor dem Hintergrund der Finanzerziehung wollte die Gründungsinitiative mit Vertretern aus 27 Ländern die unteren Einkommensschichten erreichen und zugleich das Sparen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken.

Deutschland zählte – ebenso wie die USA – zu den Ländern, die vor fast 100 Jahren an der Gründung des Weltspartags beteiligt waren.

Doch was ist hierzulande von dieser Initiative noch übrig? Zum einen findet der Weltspartag bei uns nicht mehr am 31. Oktober statt, sondern wurde wegen des Reformationstages auf den letzten Arbeitstag vor diesem Datum verschoben. In diesem Jahr „feierten“ wir den Weltspartag demzufolge bereits am 28. Oktober. Zum anderen nimmt der Weltspartag von heute vor allem die „Zielgruppe“ Kinder in den Fokus.    

Kinder-Schalter am Weltspartag 1968 in Kiel. (Quelle: Wikipedia)

Beliebte Tradition bei Banken und Sparkassen anlässlich des Weltspartags ist es nämlich, Werbegeschenke wie Spardosen, Plüschtiere, Spiele oder Bücher an den Nachwuchs zu verteilen. Dies soll den Kindern als Anreiz dienen, das mühsam zusammengesparte Taschengeld zu Geldinstituten zu bringen. Und das scheint gut zu funktionieren, denn vor allem der „Klassiker unter den Sparformen“, mit dem die Banken gerne werben, hat nach wie vor Hochkonjunktur. 

Das „gute“ alte Sparbuch

Gemeint ist natürlich das „gute“ alte Sparbuch , das sich tatsächlich immer noch großer Beliebtheit erfreut. In einer kürzlich veröffentlichten Statista-Umfrage zu den aktuell genutzten Geldanlageformen der Deutschen gaben etwa 35 Prozent der Befragten an, dass sie derzeit ein Sparbuch bzw. Spareinlagen zur Geldanlage nutzen. Kein Wunder, denn in der Werbung von Banken und Sparkassen wird diese Anlageform schließlich auch angepriesen als „eine der einfachsten und sichersten Möglichkeiten zu sparen.“

Das „gute” alte Sparbuch ist hierzulande immer noch beliebt. (Foto: pixabay)

Was allerdings gar nicht in dieser Werbung thematisiert wird, ist die Tatsache, dass sich diese Anlageform in keinster Weise dazu eignet, finanziellen Wohlstand aufzubauen und fürs Alter vorzusorgen. Denn als Sparer bekommt man heutzutage so gut wie keine Zinsen mehr. Und rechnet man die Inflation mit ein, macht man mit dieser Form der Geldanlage sogar Verlust.  Es ist also eher der „Geldvernichtungstag“ und nicht der „Weltspartag“.

Eine gesellschaftliche Aufgabe

Nun werden Sie als aufmerksamer Leser bzw. clevere Leserin vielleicht argumentieren, dass es bei der Anlageform Aktie momentan auch nicht viel anders aussieht. Das mag sein, allerdings habe ich ja bereits in den „Proffe News“ der vergangenen Woche darauf hingewiesen, dass es mir mit meiner Trendfolge-Strategie auf die langfristige Perspektive ankommt. Und auf die lange Sicht schaffen Sie mit einer Aktienanlage nun mal deutlich bessere Voraussetzungen für Ihre finanzielle Absicherung als mit einem Sparbuch.

Auf den Weitblick kommt es an! (Foto: pixabay)

Über diesen Weitblick verfügen inzwischen immerhin 23 Prozent der Deutschen, so zumindest das Ergebnis der bereits erwähnten Statista-Erhebung zu den Geldanlageformen. Damit würden wir uns den USA deutlich annähern, denn dort handelt immerhin jeder vierte Einwohner Aktien als Wertpapier. Ob die Erhebung des Deutschen Aktien Instituts zur Aktionärsquote in Deutschland dies bestätigt, wird sich Anfang des kommenden Jahres zeigen, wenn die neuesten Zahlen veröffentlicht werden.   

Das Ziel sollte es aber meiner Meinung nach sein, dass die Anlageform Aktien hier ein Deutschland im Ranking vom siebten auf den ersten Platz aufsteigt und das Sparbuch ablöst. Damit das geschieht, muss wohl noch einiges an Aufklärungsarbeit geleistet werden. Und wenn die Initiative des Weltspartags dieser gesellschaftlichen Aufgabe nicht (mehr) nachkommt, dann übernehme ich das eben – auf meiner Website, hier im Blog und natürlich auch in meinen Börsendiensten.

Trendfolgeexperte Michael Proffe
Seit über 30 Jahren hat sich Michael Proffe überaus erfolgreich der Trendfolge verschrieben. Manche bezeichnen ihn sogar als „Mr. Trendfolge“. Bundesweit bekannt – und darüber hinaus – wurde er, weil er es mit drei seiner Börsendienste geschafft habe, in einigen Jahren mit einem Startkapital von 30.000  die unglaubliche Summe von einer Million zu erwirtschaften – dank seiner Trendfolgestrategie.

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