Die Vor- und Nachteile von Stopps

Die Vor- und Nachteile von Stopps

Eine Pause vom stressigen Alltag und die Möglichkeit einmal auszuspannen. Zeit haben für viele Dinge die Spaß machen und nicht an den Alltag denken. Eben einfach mal Pause machen.

Klingt himmlisch, nicht wahr? Aber was macht Ihr Depot in der Zeit? Auch Pause? Nein, natürlich nicht, der Finanzmarkt macht keine Pause. Unsere Werte laufen das ganze Jahr hindurch weiter.

Viele von Ihnen werden sich fragen, was mache ich denn mit meinen eigenen Werten, wenn ich im Urlaub nicht auf mein Depot aufpassen kann? Nun, die generelle Empfehlung ist, dass Sie auch im Urlaub versuchen sollten, einmal in der Woche in Ihr Depot zu schauen und unsere Ausgabe zu lesen.

Im Zusammenhang mit Urlaub hört man immer wieder, dass der Einsatz von Stopps zu empfehlen ist. ,,Sichern Sie ihre Werte mit Stopps ab“, kann man immer wieder lesen.

Wir wollen uns heute einmal anschauen, was so ein Stopp genau ist und wie man ihn einsetzen kann, wo die Vorteile, aber auch wo die Gefahren liegen.

Den Stopp, den wir uns als erstes anschauen wollen, ist der stop-loss. Was frei übersetzt so viel heißt wie „den Verlust begrenzen“.

Nun kann man mit dem Einsatz eines stop-loss mehrere Ziele verfolgen und ihn unterschiedlich einsetzten.

Wenn man im Urlaub weilt, kann ein Stopp die Positionen im Depot absichern. (Quelle: Pixabay)

Verlustbegrenzung

Angenommen, Sie kaufen eine Aktie für 20 € und legen diese in Ihr Depot. Gleichzeitig setzen Sie einen stop-loss auf 18 €. Sollte die Aktie nun unter 18 € fallen, so wird diese ohne weiteres Zutun von Ihnen automatisch verkauft. Hiermit verhindern Sie, dass die Aktien auf vielleicht 14 € oder gar 8 € fällt und Sie möglicherweise große Verluste realisieren müssen. (Lesen Sie hierzu auch die Gefahren weiter unten.)

Auch zur Verlustbegrenzung oder eher Verlustvermeidung wird gerne ein stop-loss auf den Einstiegskurs gesetzt. Psychologisch ist das von Bedeutung, denn man macht in diesem Moment keine Verluste mehr. Dies geht allerdings nur, wenn die Aktie schon etwas gelaufen ist, denn sonst besteht die Gefahr, dass Sie am gleichen Tag wieder ausgestoppt werden, falls die Aktie nach unten schwankt.

Eine beliebte Vorgehensweise ist, beim Kauf einen Stopp zu setzen, um das Risiko zu begrenzen. Wenn dann die Aktie gut gelaufen ist, storniert man den alten Stopp und setzt einen neuen auf den Einstiegskurs. Das nennt man dann den Stopp „nachziehen“.

Psychologisch kann ein Stopp beim Traden als Verlustbegrenzung dienen. (Quelle: Pixabay)

Gewinnsicherung

Angenommen, die Aktie, die Sie für 20 € gekauft haben, ist im Anschluss auf 30 € gestiegen. Nun können Sie den Stopp verwenden, um einen Teil des Buchgewinns, der aufgelaufen ist, abzusichern. Sie setzen somit einen Stopp bei vielleicht 25 €.

Damit sind Ihnen 5 € Gewinn sicher (das stimmt nicht ganz, aber dazu mehr weiter unten unter ,,Gefahren von Stopps“)

Praktisch wäre es doch, wenn der Stopp automatisch nachgezogen werden würde, dann kann man den Wert einfach laufen lassen und der Stopp läuft automatisch hinter her.

Klingt komisch, gibt es aber tatsächlich. Diese Sonderform des Stopps nennt sich trailing-stop und läuft tatsächlich dem Kurs hinterher. ,,Trailing“ bedeutet so viel wie „Schleppen“ und somit müsste man eher sagen, dass der Kurs den Stopp hinterherzieht.

In der Praxis geben Sie einen prozentualen Abstand zum Kurs an. Sagen wir 20 %. Sie kaufen also Ihren Wert von oben für 20 € und der trailing-stop wird auf 16 € gesetzt.

Jetzt läuft der Kurs am nächsten Tag auf 22 €, dann steht der Stopp automatisch auf 17.60 € also wieder 20 % unter dem aktuellen Kurs. Erreicht der Kurs dann vielleicht die 30 € so steht der Stopp auf 24 €. Fällt der Kurs dann wieder, so bleibt der Stopp selbstverständlich auf 24 € stehen.

Ein einmal erreichter Wert kann bei Stopp nur nach oben korrigiert werden, nicht nach unten. Damit ist der maximale Vertust vom Höchstkurs der Aktie bei 20 %.

Der trailing-stop läuft dem Kurs sozusagen hinterher (Quelle: Pixabay)

Vorteile von Stopps

Die Vorteile liegen auf der Hand. Eine Verlustbegrenzung ist möglich sowie die Absicherung des Gewinns.

Auch einen gewissen Bequemlichkeitsaspekt hat der Stopp. Denkt man an den trailing-stop, so können Sie ihre Wert unbeobachtet lassen und wissen, dass dort nicht viel passieren kann.

Achtung, jetzt wird es wichtig: Das müssen Sie wissen, wenn Sie mit Stopps arbeiten wollen!

Gefahren von Stopps

Die erste Gefahr ist, dass Sie mit einem Wert bei hoher Schwankung im Markt ausgestoppt werden. Der Wert läuft dann wieder dynamisch steil nach oben. Glauben Sie mir, dass passiert häufiger als Sie denken.

Besonders ärgerlich ist es, wenn Sie den Stopp noch in der Verlustzone haben, also bei dem für 20 € gekauften Wert bei 17,60 ausgestoppt werden, und der Wert dann schnell wieder bei 22 € steht.

Für die größte Gefahr des Stopps ein Beispiel

Angenommen, Sie haben den Stopp bei 17,60 € stehen. Jetzt müssen Sie wissen, dass der Stopp dann ausgelöst wird, wenn der erste Kurs unter 17,60 € am Markt gehandelt wird. Und jetzt kommt das Wichtige. Sie müssen wissen, dass Ihre Aktie dann zu diesem Kurs verkauft wird. Sie bekommen also NICHT auf jeden Fall die 17,60 €, sondern den ersten Kurs, der gehandelt wird UNTER 17,60 €.

Nun ja, werden jetzt einige sagen, dann ist es halt 17,59 €, aber genau hier liegt der Trugschluss und auch ein häufig gemachter Denkfehler. Denn der erste Kurs unter 17,60 € kann auch 12 € sein.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Der Kurs kann auch bei 12 € notieren.

Wie das geht? Nun ja, ganz einfach. Der Markt schließt abends. Danach werden Unternehmenszahlen veröffentlicht und der Kurs stürzt nachbörslich ab. Am nächsten Morgen eröffnet der Kurs bei 12 € und Ihr Verkauf wird automatisch ausgeführt.

Nicht selten bzw. in den meisten Fällen ist es so, dass sich nach so einem Absturz der Wert sehr schnell wieder erholt. Nur Sie sind dann nicht mehr dabei.

Es gibt noch ein weiteres wenn zugegebener weise auch extremes und sehr seltenes Ereignis. Erinnern Sie sich noch an den ,,flash crash“ von 2010? Innerhalb von Sekunden rasten die Kurs in die Tiefe, die Verkaufscomputer an den US-Börsen spielten verrückt und in so einer Situation kann es dann auch mal sein, dass der Stopp nicht bei 13 € sondern bei 1 € ausgelöst wird.

All dies sollten Sie wissen und im Hinterkopf behalten, wenn Sie mit Stopps arbeiten wollen.

Trendfolgeexperte Michael Proffe
Seit über 30 Jahren hat sich Michael Proffe überaus erfolgreich der Trendfolge verschrieben. Manche bezeichnen ihn sogar als „Mr. Trendfolge“. Bundesweit bekannt – und darüber hinaus – wurde er, weil er es mit drei seiner Börsendienste geschafft habe, in einigen Jahren mit einem Startkapital von 30.000  die unglaubliche Summe von einer Million zu erwirtschaften – dank seiner Trendfolgestrategie.

Michael Proffe ist bekannt aus

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