Wie beeinflussen Zinserhöhungen oder Zinssenkungen die Aktienmärkte?

Wie beeinflussen Zinserhöhungen oder Zinssenkungen die Aktienmärkte?

Mit den Zinsen ist das so eine Sache. Wer sein Geld auf ein Sparbuch legt oder im Tagesgeldkonto parkt, freut sich, wenn die Zinsen steigen. Wer aber am Aktienmarkt investiert, ist von steigenden Zinsen weniger begeistert.

Wie Zinsen und Aktienmarkt zusammenwirken, lässt sich in wenigen Worten verallgemeinert erklären. Steigen die Zinssätze, fallen die Aktienkurse. Und sinken die Zinssätze, steigen die Aktienkurse, wenn auch meist zeitlich verzögert. Diese Wechselwirkung konnten Sie in den vergangenen Jahren am Kapitalmarkt beobachten. Nach vielen Jahren niedriger Zinsen, keiner Zinsen und Negativzinsen hatten wir eine kurze Phase höherer Zinsen. Seit dem Sommer 2024 sinken die Zinsen schrittweise wieder.

Warum senkt die Zentralbank ihre Leitzinsen, an denen sich die Geschäftsbanken orientieren? Sie will damit im Regelfall eine schwache Wirtschaft beleben. Nun führt eine schwächelnde Wirtschaft auch dazu, dass die Aktienkurse zunächst fallen. Zudem halten Unternehmen mitunter Investitionen zurück, weil sie darauf hoffen, sich bald noch preiswerter verschulden zu können. Das gilt auch für Privatleute. Wenn Sie erwarten, dass die Hypothekenzinsen fallen, werden Sie Ihren Hauskauf möglicherweise noch etwas verschieben. Haben Unternehmen viel Geld „herumliegen“, profitieren sie genau andersherum von steigenden Zinsen. Sie erzielen dann höhere Zinsen für ihre Barmittel.

Sinkende Zinssätze sorgen in der Regel für steigende Aktienkurse (Quelle: Adobe Stock)

Zölle, Inflation und die Zinsen

In diesem Jahr war und ist immer wieder die US-Wirtschaft unter der neuen Regierung Thema in den Medien und auch bei vielen Anlegern. Trump hat während seiner zweiten Amtszeit diverse Zölle eingeführt. Nicht nur für chinesische Importe, sondern auch für Waren aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko. Wenn durch hohe Zölle die Preise in den USA steigen, steigt damit die Inflation. In der Konsequenz wäre damit zu rechnen, dass die Zentralbank die Leitzinsen wieder erhöht. Das kann für Unternehmen eine enorme Belastung bedeuten, wenn sie einen hohen Investitionsbedarf haben. Ihr Gewinn sinkt und sie schütten weniger Dividende aus. Verzichten Unternehmen wegen der höheren Kosten auf einen Kredit und damit auf Investitionen, leidet meist ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Zum Glück müssen Trendfolge-Unternehmen wie Apple oder Meta höhere Zinsen selten fürchten, da die Konzerne wenig auf die klassische Kreditfinanzierung angewiesen sind. Häufig bezahlen sie Investitionen aus ihren Barmitteln. Dass Apple über ein hohes Barvermögen verfügt, zeigen die regelmäßigen Aktienrückkäufe.

Trendfolge-Unternehmen müssen höhere Zinsen selten fürchten, da sie wenig auf die klassische Kreditfinanzierung angewiesen sind (Quelle: unsplash)

Was haben Zinsen mit dem KGV zu tun?

Die Zinsen beeinflussen zudem den „Diskontierungssatz“. Mit ihm bewerten Unternehmen ihre künftigen Gewinne. Die Gewinne werden abgezinst, also diskontiert. Steigen die Zinsen und damit der Diskontierungssatz, sind die zukünftigen Gewinne rechnerisch heute weniger wert. Damit kann sich möglicherweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) verschlechtern. Das KGV berechnet sich aus dem Aktienkurs geteilt durch den Gewinn pro Aktie. Es zeigt, mit welchem Faktor des Jahresgewinns die Börse eine Aktie bewertet. Anders gesagt, drückt die Kennzahl aus, in wie vielen Jahren die Aktiengesellschaft ihren Börsenwert verdient, sofern die Gewinne konstant bleiben.

Je niedriger der Quotient liegt, desto günstiger gilt die Aktie. Sinkt nun der erwartete Gewinn, während der Kurs gleich bleibt, erhöht sich das KGV. Wer sich allein auf diese Kenngröße konzentriert, würde die Aktie nicht kaufen, weil er sie für überbewertet hält.

Mich interessiert das KGV wenig, da es sich an der Vergangenheit orientiert. Der Bilanzgewinn wird schließlich nur einmal pro Jahr für das abgelaufene Geschäftsjahr ermittelt. An der Börse wird aber die Zukunft gehandelt. Speziell in der schnelllebigen Tech-Branche und mit den rasanten Entwicklungen der KI sind Quartalsberichte und aktuelle Informationen viel wichtiger. Als Trendfolger achte ich vorwiegend darauf, dass meine Depotwerte stabile, wachstumsstarke und innovative Unternehmen sind. Die Erfolge und starke Performance der letzten Jahre haben mir recht gegeben.

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Trendfolgeexperte Michael Proffe
Seit über 30 Jahren hat sich Michael Proffe überaus erfolgreich der Trendfolge verschrieben. Manche bezeichnen ihn sogar als „Mr. Trendfolge“. Bundesweit bekannt – und darüber hinaus – wurde er, weil er es mit drei seiner Börsendienste geschafft habe, in einigen Jahren mit einem Startkapital von 30.000  die unglaubliche Summe von einer Million zu erwirtschaften – dank seiner Trendfolgestrategie.

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